Liebe Sheila,

danke, dass du dir überlegt hast, ein Jahr im Ausland zu verbringen und dort Gutes zu tun.

Viele denken ja heute zunächst mal an sich, ans Geld verdienen, in Urlaub fahren oder legen jeden Cent für ein schickes Auto auf die hohe Kante. Statussymbole halt, wie sie uns in der Werbung jede Sekunde angepriesen werden.

Du hast dich anders entschieden. Du hast eine gute Stelle aufgegeben, deine Wohnung vermietet und dich für ein freiwilliges Jahr in eine sehr arme Gegend auf dem südamerikanischen Kontinent aufgemacht, um dort denjenigen, die viel weniger haben als wir und auch so bald keine Aussicht auf Besserung ihrer armen Verhältnisse, etwas zu geben. Du hast dort in einer Einrichtung der Jesuiten behinderte Kinder therapiert. Das war ganz bestimmt oft schwer und sicherlich war die Folklore, die viele im Kopf haben, wenn sie von einem Auslandsjahr in Argentinien hören, bald verflogen.

Schön, dass du dich so entschieden hast und danke, dass du eine Botschaft übermittelt hast, die so gar nichts mit „Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht“ zu tun hat. Ich find’s toll.