Ein neues Jahr

Es ist ja alles so einfach geworden:

Wir schreiben eine SMS und das Handy gibt uns schon die Worte vor. Wir bestellen ein Buch und das Portal schlägt uns beim nächsten Mal die Titel weiterer Bücher ähnlichen Inhalts vor. Wir wünschen uns einen Partner und eine Firma sucht und liefert passende Vorschläge. Das Navi sagt uns, wo’s lang geht und es dauert nicht mehr lange, dann kann sich niemand mehr ohne orientieren oder die Karte lesen. Freunde nennen wir Menschen, die wir noch nie gesehen haben, die nur virtuell existieren.

Der Computer nimmt uns vieles ab – und macht uns dümmer. Klar, wir sparen dadurch Zeit für Wichtiges und Schönes im Leben: Shoppen, shoppen, shoppen und Party, Party, Party. Oder lesen wir etwa mehr? Oder bilden uns in der frei gewordenen Zeit und gehen ins Theater oder in die Oper? Verbringen wir Zeit mit Menschen, die uns gegenüber sitzen, oder sitzen wir nebeneinander und jeder glotzt in sein Handy? Viel interessanter als die Frage, wie viel leichter uns die Technik das Leben macht, ist doch die Frage; was fangen wir mit der freien Zeit an? Nutzen wir sie wirklich sinnvoll oder hängen wir jetzt stundenlang vor dem Fernseher oder daddeln uns um den Verstand, weil uns sonst langweilig wäre?

Ein Vorschlag für 2016: Engagieren wir uns politisch und sozial - helfen wir mit, diese Gesellschaft menschlich und lebenswert zu gestalten. Nutzen wir die Zeit, die die Technik uns gibt. Und achten wir sorgfältig darauf, dass Freund Computer uns nicht entmündigt.